: Licht aus, Spot an!
■ Neue Aktion der HEW: Energiesparlampe als Belohnung für den Rausschmiß alter Stromfress-Geräte
Den Hamburger Elektricitätswerken ist ein Licht aufgegangen: Keine großangelegten Konzepte zur Energiewende, sondern rein in die gute Stube des braven Bürgers. Denn bei dem sieht es trotz des gestiegenen Umweltbewußtseins in der alltäglichen Praxis weiterhin düster aus. Und das gerade beim Energiesparen.
Die HEW wollen nun diese Verhältnisse erhellen. Wer einen seiner alten Stromfresser wie Kühlschrank, Gefriergerät, Geschirrspüler oder Waschmaschine loswerden will, sollte sich bei der Kundenberatung des Stromkonzerns blicken lassen. Dort gibt es eine kostenlose Beratung und bei Vorlage der Kaufquittung für ein Spargerät sogar eine Belohnung - die Energiesparlampe. Bei einem Verbrauch von nur 11 Watt erzeugt sie die gleiche Helligkeit wie eine normale 60 Watt-Glühlampe.
Michael Kunath, HEW-Vertriebschef, begründete gestern die ab 1. Oktober beginnende und auf ein Jahr begrenzte Aktion: Aus den Hamburger Haushalten würden in den nächsten Jahren mindestens 415.000 alte Großgeräte auf die Müllhalde wandern. Sie „verheizen“ etwa die Hälfte des von einem Haushalt benötigten Stromes, Heizung und Warmwasser nicht berücksichtigt. Durch neue aber herkömmliche Geräte sei eine Ein-sparung von 40 Millionen Kilowattstunden pro Jahr zu erwarten, so Kunath weiter. Doch der von den HEW erwünschte Kauf energiesparender Kühlschränke oder Geschirrspüler könnte den Stromverbrauch nochmals um 22 Millionen Kilowattstunden pro Jahr verringern. Dazu kommen noch 18 Millionen Kilowattstunden, die sich die HEW durch die verschenkten Sparlampen erhoffen - immerhin eine dem durchschnittlichen Verbrauch von 28.000 Hamburger Haushalten entsprechende Strommenge. juk
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen