piwik no script img

Effizienz und Bürgernähe

■ Innensenator Hartmut Wrocklage präsentiert sein neues Polizeikonzept

Innensenator Hartmuth Wrocklage hat gestern sein lang erwartetes „Konzept zur Neustrukturierung der Hamburger Polizei“ vorgestellt. „Effizienzsteigerung und mehr Bürgernähe“, so der SPD-Senator, seien die Ziele seines Reformvorschlages. Schutz- und Kriminalpolizei sollen danach in sogenannten Polizeikommissariaten unter einer einheitlichen Führung zusammengelegt, dem neuen Polizeipräsidenten ein achtköpfiger Leitungsstab an die Seite gestellt werden.

Dessen Aufgabe sei es, „losgelöst von der Tagesroutine gesellschaftliche Entwicklungen aufzugreifen und Konzepte für die Polizeiarbeit in der Zukunft“ zu erarbeiten. Neben dem Leitungsstab soll ein zentraler Führungs- und Einsatzstab gebildet werden, der für die aktuelle Koordinierung größerer Polizeieinsätze sorgt. Ein weiterer Eckpfeiler des Maßnahmenbündels: Die Dienststellen zur Bekämpfung der Organisierten Kriminalität und des Rauschgifthandels sollen eigenständige Abteilungen des Hamburger Landeskriminalamtes werden.

Der GAL-Bürgerschaftsabgeordnete und „kritische Polizist“ Manfred Mahr übte Kritik an der geplanten Einrichtung eines Leitungsstabes. Vor dem Hintergrund knapper Kassen sollte auf eine neue Stabsebene verzichtet werden. Es könne von einem Polizeipräsidenten erwartet werden, daß er sich des vorhandenen Sachverstandes innerhalb der Polizei bediene. Lothar Bergmann, Hamburger Chef der Gewerkschaft der Polizei (GdP), warnte indes vor weiterem Stellenabbau. Die „Gewinne“ einer Strukturreform dürften nicht durch die Haushaltsnöte der Stadt „weggezogen“ werden. Marco Carini

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen