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Filmfest

Eine fröhliche Frau springt ins Alsterwasser. Und wenn sie ganz besonders glücklich taucht, flutscht sie einfach durch eine Filmleinwand hindurch, als sei das ein Kinderspiel. Vor dem „Filmfest Hamburg“-Logo, das auf gerngefilmtem Hafenmauerwerk glänzt, taucht sie auf und lächelt bis zum Backenanschlag und in wilder Euphorie.

Josef Wutz, Leiter des Hamburger Filmfestes, strahlt nicht. Der Trailer zum Fest (25.9.-2.10.), der auf der Pressekonferenz gestern präsentiert wurde, kapitulierte vor dem langen Sponsorenabspann. Doch ansonsten drücken sich die OrganisatorInnen „in die stolzgeschwellte Brust“. Nicht ganz zu unrecht, hat doch Wutz, der die Leitung vor drei Jahren übernahm, finanzielle Altlasten abtragen und jedes Jahr neue Geldgeber hinzugewinnen können. 1,2 Millionen Mark steuert die Kultur- und Wirtschaftsbehörde bei, die restlichen 400.000 Mark des Budgets sollen durch Eintrittsgelder und Sponsoren reinkommen. Dencineastischen Schwerpunkt der 104 Fest-Filme bilden Nachwuchsfilmer aus allen Kontinenten. Bleiben noch 94 Filme, die zwar einen Verleih aber nicht in jedem Fall einen Starttermin haben. Außerdem gibt es immerhin fünf Dokumentarfilme und einen eigenen Block für stiefmütterlich behandelte Produktionen, in denen Kritiker ihre verleihlosen Lieblingsfilme präsentieren. Kein Zweifel, das Hamburger Filmfest will weg vom schmuddeligen Ruf als Preview-C-Festival und sucht einen eigenen Standort, an dem sich Starliebe, Popcorn-Kino und Filmkunst schwesterlich die Hände reichen. Und wenn Jodie Foster der diesjährige Douglas Sirk-Preis im Cinemaxx überreicht wird, und sogar der Filmverein lächelt, der zwar keine Anteile mehr am Festival hält, aber dafür eine Gesprächsrunde veranstalten darf, dann gibt es nur noch eins: wilde Euphorie. big

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