: Lokalkoloratur
Erfrischend, dieser Sinn für's Praktische. 35 qualvolle Minuten Lobeshymnen, Anekdoten und sonstige Geschwätzigkeiten ihrer Ex-, Vize- und Beinahe-Vorgesetzten haben die 100 Bediensteten im Senatsamt für Bezirksangelegenheiten schon über sich ergehen lassen – andächtig, aufrecht stehend, ohne mit den Füßen zu scharren. Dann endlich hat – als Letzte – die neue Chefin der Bezirke, Lore Maria Peschel-Gutzeit das Wort und erkennt sofort die Notlage ihrer Untergebenen: „Sie können ja alle kaum noch stehen.“Und dann dankt die aus Berlin an die Elbe zurückgekehrte SPD-Justizsenatorin dem „lieben Thomas“Mirow (SPD), der bis gestern bei bezirklichen Streitereien um Verwaltungsreform oder Flächennutzungspläne vermittelte, gelobt, künftig „die Interessen von Frauen angemessen zu berücksichtigen“und die Bezirksverwaltungen „zum Nutze der BürgerInnen“zu modernisieren. Erfrischend praktisch eben. hh
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen