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Noch ein Opfer

■ Oostzee-Skandal: Neuer Bericht über Todesfälle auf dem Giftfrachter

Das Giftschiff „Oostzee“ kommt auch zehn Jahre nach seiner Havarie vor Brunsbüttel nicht aus den Schlagzeilen heraus. Die Behörden in Schleswig-Holstein gehen jetzt einem Bericht nach, demzufolge auch ein Kanallotse womöglich im Zusammenhang mit dem Unglück an Krebs starb. Nach einem Bericht des Flensburger Tageblatt könnte sich die Zahl der Krebstoten, die möglicherweise im Zusammenhang mit dem Schiff stehen, auf sieben erhöht haben. Die Zeitung führt den Tod eines Matrosen an, der seinerzeit auf einem Schlepper eingesetzt war, der den Havaristen geschleppt hatte. Dem Wirtschaftsministerium wurde von der Hamburger Bugsier- Reederei der Tod des Mannes bestätigt.

Auf dem niederländischen Frachtschiff „Oostzee“ war am 18. Juli 1989 bei einem Sturm in der Elbmündung die Ladung verrutscht. Ein Teil der etwa 3700 Fässer mit der giftigen Chemikalie Epichlorhydrin schlug leck. Der Stoff kann die Erbanlagen verändern und steht im Verdacht, stark Krebs erregend zu sein. An den Entsorgungsarbeiten im Hafen Brunsbüttel waren etwa 150 Menschen beteiligt. Viele klagten anschließend über zum Teil erhebliche Gesundheitsstörungen.

Der Zusammenhang zwischen der Havarie und dem Krebstod mehrerer Menschen ist allerdings umstritten. Von Experten sei er als sehr gering eingestuft worden, hatte Innenminister Ekkehard Wienholtz (SPD) erst Anfang dieses Monats vor dem Innenausschuss des Landtages erklärt. Der damalige Einsatzleiter der Wasserschutzpolizei, Renke Lody, hatte der Landesregierung vorgeworfen, ein falsches und gefährliches Konzept zur Giftentsorgung verfolgt haben. In diesem Jahr wurde den Betroffenen vom Land angeboten, an vergleichenden Untersuchungen teilzunehmen. lno

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