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recht & gesetz

Italien hat längst eine Handhabe gegen rechte Fans

„Auschwitz euer Vaterland, die Öfen eure Häuser“ – als dieses Spruchband im November 1999 beim Derby AS Rom gegen Lazio im Lazio-Fanblock entrollt wurde, war für die italienische Regierung das Maß voll. Drei Monate später erließ sie ein Gesetz, das die Schiedsrichter zum Spielabbruch verpflichtet, sobald rassistische Spruchbänder, Kelten- oder Hakenkreuze im Stadion gezeigt werden. Zum Spielabbruch kam es bisher nie. Zwar hat der Fußballverband die Geldbußen erhöht – das Auschwitz-Transparent kostete Lazio läppische 3.000 Mark, während für braune Sprechchöre mittlerweile auch schon mal 100.000 Mark fällig sind –, aber das Gebrüll gegen Juden und „Neger“ ging in Verona, Brescia oder Rom unverändert weiter. Mit dem Start der Rückrunde am 11. Februar dürfen die Schiedsrichter auch hier abbrechen.

Die Fifa wird sich – als Reaktion auf den Vorfall in Italien – im Juli auf einer Rassismuskonferenz mit dem Thema beschäftigen. Und auch in Italien werden Vorschläge gemacht. Fußball-Altstar Gianni Rivera – heute Verteidigungsstaatssekretär – fordert, alle Vereine zu verpflichten, mindestens zwei farbige Spieler in den Kader aufzunehmen und pro Spiel mindestens einen von ihnen einzusetzen. Der farbige Basketballer Carlton Myers, der in Sydney die italienische Flagge trug, fordert seine kickenden Kollegen auf, sie sollten einfach zu spielen aufhören, sobald im Stadion braune Chöre erschallen. MB

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