: Generalstreik gegen Beerdigungsverbot
■ Südafrika untersagt Beerdigung von Opfern der Soweto–Unruhen / Straßenkämpfe und Generalstreik legen schwarzes Township lahm Opfer werden „illegal“ beerdigt / Verschärfte Zensurbestimmungen verbieten Berichterstattung über Unruhen in Schwarzengebieten
Aus Johannesburg Hans Brandt Zu schweren Unruhen ist es gestern in Soweto gekommen, nachdem das geplante Massenbegräbnis von 24 Opfern der Straßenkämpfe der letzten Woche verboten worden war. Jugendliche errichteten aus Steinen, Ästen und Autoreifen Barrikaden und schleuderten Steine auf Autos, Busse und Züge, um den für gestern angekündigten Generalstreik in Soweto durchzusetzen. Der als Protest gegen das Beer digungsverbot geplante Generalstreik war weitgehend erfolgreich. Züge nach Johannesburg waren nur zu etwa 40 Prozent besetzt. Eine Sprecherin des Putco–Busunternehmens bestätigte, daß Busse nur zu 20 Prozent ausgelastet wa ren. Arbeitgeber in Johannesburg erlaubten indessen ihren Angestellten, schon am frühen Nachmittag nach Hause zu gehen. Die Polizei erklärte ganz Soweto zum Unruhegebiet und verbot Journalisten den Zugang. Diese Maßnahme, zusammen mit den am Mittwochabend erneut infolge des Ausnahmerechts verhängten schweren Zensurbestimmungen machen eine umfassende Berichterstattung unmöglich. Fortsetzung auf Seite 6 Foto: Studio X
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen