Teuflischer Geißbock

■ Der Papst legt sich mit Tierschützern an

Rom (taz) - Böse Post hat Papst Johannes Paul II. nach seiner Rückkehr aus Castel Gandolfo vorgefunden: Der Vorsitzende des italienischen Tierschutzverbandes, Silvano Traisci, hat sich „strengstens dagegen verwahrt,“ daß der Teufel, wie Papst Wojtyla in einer seiner letzten Anti–Diavolus–Reden behauptet hatte, sich in Gestalt eines Geißbocks materialisiere: Wenn, so der Tierschützer, dann sind Tiere heute Opfer von Menschen und nicht Menschen Opfer von Teufeln in Tiergestalt. Ob der Papst sich vom Tierschützerprotest allerdings aus seiner neuerdings schon fast manischen Belzebub–Suche abbringen läßt, scheint fraglich. Selbst mahnende Worte seiner Kardinäle wg. Luzifer haben ihn nicht von der Höllen–Vision abbringen können. Vielleicht schaffen es die Jesuiten - die haben eine theologische Auseinandersetzung um das Thema Teufel begonnen. Geißböcke sind ihnen dabei noch nicht untergekommen. Werner Raith