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Heiliger Stuhl

Und der Pressesprecher des Aachener Bischofs nahm das Zellophan von den Brötchentellern und reichte die wurstbelegten Stullen den Journalisten mit den Worten: Nehmet und esset alle davon, denn dies ist mein Laib, Euch allen die hungrigen Mägen zu füllen ... Ogottogottogott! Hätte er das mal gelassen. Denn siehe: Die Berichterstatter aßen fast alle davon, und kaum einer kehrte so schnell zu einer Pressekonferenz zurück. Es wurde ein Leidensweg. Kurz: Die armen Akkreditierten schissen und kotzten tagelang unter Fieberschüben, Nierenschmerzen, Kopfdröhnen und Gliederreißen, was Magen und Darm hergaben. Die bischöflichen Gastgeber dementierten ihre Schuld, ganz Aachen werde von einem teuflischen Virus heimgesucht - bei so vielen Gästen sei das kein Wunder. Den Gemarterten jedoch war klar: Da hatten sich wohl Salmonellen eingeschlichen, denn niemandem, der vom Tisch des Hausherren genascht hatte, war der heilige Stuhlgang erspart geblieben. Einziger Trost war, daß die Erreger auch unter den kirchlichen Würdenträgern reiche Opfer gefunden hatten. B.M.

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