: 43,7 Milliarden US–Dollar Umschuldung für Mexiko
■ Kredit über 12 Milliarden Dollar von Banken, Währungsfonds und Weltbank / Währungskonferenz in Washington mit Reagan–Rede eröffnet / Erneute Verstimmung zwischen USA und EG
Von Ulli Kulke
Berlin (taz) - Mexiko erhält neue Kredite in Höhe von insgesamt 12 Milliarden Dollar. Außerdem werden mit 43,7 Mrd. Dollar beinahe die Hälfte der Altschulden des Landes beim Ausland „umgeschuldet“, die Rückzahlungs - und Zinszahlungsfristen also verlängert. Dies ist das Ergebnis einer Vereinbarung des mittelamerikanischen Landes mit seinen internationalen Gläubigerbanken. Die 43,7 Mrd. wurden auf 20 Jahre gestreckt, der Beginn ihrer Rückzahlung um 7 Jahre verschoben. Von den in Aussicht gestellten 12 Mrd. an Neukrediten übernehmen die Banken jedoch nur die Hälfte. Der Rest soll vom Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Weltbank kommen, sowie vom „Pariser Club“ - den Regie rungen also, die Bürgschaften übernommen hatten. Die Banken verlangen für die Neukredite - gegen das Drängen Mexikos - einen Risikoaufschlag bei den Zinsen (zusätzlich zur handelsüblichen, flexiblen, „Libor“– Zinsrate). Währungskonferenz eröffnet In seiner Eröffnungsrede vor der gemeinsamen Jahrestagung von IWF und Weltbank riß US– Präsident Reagan die Gräben zwischen Washington einerseits sowie Japan und der EG andererseits wieder auf, die noch zu Wochenbeginn als überwunden deklariert wurden. Er forderte die übrige Welt auf, sich dem Beispiel der wachstumsorientierten Politik der USA anzuschließen, die angeblich in den letzten sechs Jahren die Volkswirtschaften vieler Länder angeheizt habe. „Eine Wende um 180 Grad“ konstatiert denn auch ein Mitglied der bundesdeutschen Delegation, auf das sich ap beruft, in der US– amerikanischen Politik.
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