: TOP–Meldung verpennt?
■ Wie die Meldung über die Inbetriebnahme des AKWs Brokdorf in der Tagesschau unter den Tisch fiel
Sicherlich passiert das in jeder Redaktion einmal - auch bei uns. Aber wenn eine innenpolitische Spitzenmeldung unter den Tisch fällt, dann ist Mißtrauen angebracht. Gestern um 18 Uhr 53 beziehungsweise um 19 Uhr 9 bestätigten die Agenturen, was sie den ganzen Tag über schon ankündigten: das AKW Brokdorf geht vorzeitig ans Netz. Weder die ZDF–Nachrichtensendung „Heute“ um 19 Uhr noch die „Tagesschau“ um 20 Uhr meldeten das Ereignis - immerhin ging damit zum ersten Mal seit Tschernobyl in Europa ein neues AKW ans Netz. Die taz fragte den Chefredakteur von ARD– Aktuell, Edmund Gruber, warum die Tagesschau nicht berichtete. Antwort: „Weil zu dem Zeitpunkt, als wir die Tagesschau gesendet haben, dieses noch nicht feststand“. taz: „Aber die Bestätigung der Meldung ging doch eine Stunde vor Sendebeginn über die Agenturen?“ Gruber: „Gut, ich wollte sagen, daß ich die Meldung in der Tagesschau vermißt habe. Und ich habe der Redaktion nach dem Ende der Tagesschau die Anweisung gegeben, die Meldung in die nächste Sendung aufzunehmen und in den Tagesthemen haben wir die Nachricht auch gebracht. Wir werden es heute auch noch einmal melden.“ Kommentar auf Seite 4
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