: Fellner will Kronzeugenregelung
Bonn (taz) - Der Obmann der CDU/CSU–Fraktion im Innenausschuß, Hermann Fellner, hat den Anschlag auf Gerold von Braunmühl zum Anlaß genommen, „nach italienischem Vorbild... eine Kronzeugenregelung“ zu fordern, „um in das gewaltbereite Umfeld der RAF einzudringen“. Außerdem begrüßte er es, daß der Personenschutz verstärkt werden wird und teilte mit, daß das BKA dafür „weitere, beträchtliche personelle und sachliche Mittel erhalten wird“. Regierungssprecher Ost, der auf der Bundespressekonferenz über die Staatssekretärskonferenz zu dem Anschlag berichtete, behauptete von Fellners Vorstoß nichts zu wissen und deshalb auch keine Stellung zu dem „Kronzeugen– Vorschlag“ beziehen zu können. Ost und der Pressesprecher des Innenministeriums Rust teilten mit, daß am Mittwoch im Kabinett über Konsequenzen aus dem Anschlag gesprochen werde, zumal in dem „Selbstbezichtigungsschreiben“, als das die neue regierungsoffizielle Sprachregelung den Bekennerbrief bezeichnet, die Namen von weiteren sechs potentiellen Opfern genannt würden. Am Mittwoch wird auch im Innenausschuß über die Folgend des Attentats gesprochen werden. oto
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen