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Haftbefehl gegen den italienischen Grünen Sergio Andreis

Eigentlich wollten die Behörden und „Betroffenen“ die Geschichte von Anfang an niedrig hängen, nun wird möglicherweise eine Art Staatsaffäre draus: Im Februar hatte der Grüne Regionalabgeordnete Sergio Andreis, 33, eine mit „geheim“ gestempelte Liste von knapp 200 Firmen „entliehen“, die eine Kommission der EG und der italienischen Regierung in der Region Lombardei als „höchst gefährlich“ oder „gefährlich“ für die Umwelt eingestuft hatte: Andreis fotokopierte die Liste, gab sie wieder zurück und veröffentlichte die Kopien. Nun plötzlich ist der Skandal doch da - am Montagabend präsentierten zwei Polizisten während einer Sitzung der Grünen in der Regionalverwaltung einen Haftbefehl gegen Sergio Andreis wegen „Geheimnisverrats“ und „schweren Diebstahls“. Da Andreis aber als „nicht gefährlich“ gilt, wurde ihm - vorläufig - das Gefängnis erspart, er darf lediglich Mailand nicht verlassen und muß sich regelmäßig bei der Polizei melden. Das Verfahren läßt Spannendes erwarten: Ein Gesetz des Umweltministeriums bestimmt inzwischen, daß die Bevölkerung jederzeit unbeschränkten Zugang zu allen Daten haben muß, die die Umwelt und ihren Schutz betreffen. Der Mailänder Regional–Umweltdezernent, der Christdemokrat Isacchini, stand - und steht offenbar - jedoch auf dem Standpunkt, daß er „darüber zu entscheiden hat, was die Bevölkerung über den Stand der Umwelt erfährt“; er zeigte Andreis an. Werner Raith

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