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Niedersachsens Krankenhäuser lehnen AIDS–Patienten ab

Hannover (taz) - Der niedersächsische Sozialminister Schnipkoweit hat Krankenhäusern, die sich weigern, AIDS–erkrankte Patienten zu behandeln, mit dem Entzug von Landesmitteln gedroht. Diese Krankenhäuser würden vom Sozialministerium für moderne medizinische Großgeräte, die für die Behandlung nicht unbedingt notwendig seien, keine Gelder mehr bekommen, sagte Schnipkoweit vor dem Landtag in Hannover. Neben der Station für AIDS– Forschung an der Medizinischen Hochschule Hannover habe sich in ganz Niedersachsen bisher lediglich ein Wolfsburger Krankenhaus zur Aufnahme von AIDS–Patienten bereit erklärt. Dabei könnten AIDS–Patienten auf ganz normalen Stationen behandelt werden, eine Isolierung wie bei den ansteckenden Infektionskrankheiten sei nicht notwendig. Nach Angaben des Ministers sind in Niedersachsen bisher von 28 AIDS–Erkrankten 13 verstorben. Darüber hinaus lägen 300 Erkrankungsfälle vor. Außerdem müsse man allein in Niedersachsen schon heute mit 15.000 infizierten Personen rechnen, bei denen die Wahrscheinlichkeit relativ groß sei, daß sie in den nächsten 3 bis 10 Jahren an AIDS erkranken würden. ü.o.

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