: Bildungspolitische Notizen
BILDUNGSPOLITISCHE NOTIZEN „Der Ministerin Wilms fehlt die politische Kompetenz, außerdem äußert sie sich zu Fragen, die sie nichts angehen.“ So rigoros reagierte der Pressesprecher im nordrhein–westfälischen Kultusministerium auf die Kritik von Frau Wilms (CDU) an den Kollegschulen des Bundeslandes. Frau Wilms hatte sich während einer Tagung des „Bundes Freiheit der Wissenschaft“ (BFW) besorgt über die Qualität des Abiturs in NRW geäußert und das Kolleg–Prinzip der gleichzeitigen Vermittlung von Abitur und Berufsausbildung als „fragwürdig“ bezeichnet. Im Kultusministerium wies man indes darauf hin, daß nach Beschlußlage der Kultusministerkonferenz die Abschlüsse an den Kollegschulen bis auf weiteres anerkannt werden. (dpa/taz) Die SPD–regierten Bundesländer gefährden die Einheit des allgemeinbildenden Schulwesens. Diese Auffassung vertrat der Vorsitzende des Deutschen Philologenverbandes, Fluck, während der 30. Jahrestagung seines Verbandes. Gerade eine „breite Grundbildung“ entspräche den neuen Berufserfordernissen. Karl Schneider, (SPD), hessischer Kultusminister, durfte während der Veranstaltung keine ausführliche Rede halten, nur ein Grußwort war ihm gestattet. Tenor seines inkriminierten Beitrags: „Die Allgemeinbildung ist kein Privileg des Gymnasiums.“ (dpa/taz) „Lehrveranstaltungen für besonders befähigte Studenten“ sieht nach Informationen des ASTAs der Universität Hannover ein Referentenentwurf zur Änderung des Niedersächsischen Hochschulgesetzes vor. Angesichts überfüllter Hörsäle ein Skandal, befindet der ASTA. Kenntnis von dem Entwurf erlangte er nach eigener Aussage aus „gut informierten Kreisen“. Entsprechend der Informationen sollen die Studentenschaften zu diesem Entwurf nur schriftlich gehört werden. Der ASTA fordert die Rücknahme des Referentenentwurfs und die Beteiligung bei allen weiteren derartigen Vorhaben. (taz) „Unzufrieden und verbissen“, „angepaßt und sprachlos“, das sind Urteile über die neue Studentengeneration, die seitens der Hochschullehrer auf einer Tagung der Evangelischen Akademie Tutzig in der Technischen Universität München fielen. Aber auch die Dozenten lassen zu wünschen übrig: Für deren Karriere zähle der Bereich der Lehre nichts, so die Germanistikdozentin Marianne Wünsch (München). Die Studenten selbst klagten ihrerseits über zunehmenden Prüfungsdruck, die Regelstudienzeit, eine endlose Bücherflut sowie über massive materielle Sorgen. (dpa) Zum Schluß ganz kurz ein Datum für den Terminkalender: Die Grünen/Rheinland–Pfalz veranstalten am 6. und 7. Dezember ein Seminar zum Thema „Freie Schule oder Integrierte Gesamtschule“ im Pfälzischen Weidenthal. Beginn: 14 Uhr, Otto–Riethmüller–Haus.
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