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Eheschwur a la mode

■ Evangelische Kirche Bayerns für gemeinsames Leben statt trennenden Tod / Theologisch unproblematisch

„...bis daß der Tod Euch scheidet.“ Seit Jahrhunderten schließen Geistliche beider Konfessionen ihre Beschwörungsformel eines dauerhaften Ehebundes mit diesem Satz. Doch nicht jedes erwartungsfrohe Brautpaar möchte am schönsten Tag seines Lebens beim Wechsel der Ringe auch gleich an das Ende in Siechtum, durch Unfall oder plötzlichen Tod gemahnt werden. Die nekrophile Formulierung aus dem 16. Jahrhundert will für viele moderne Menschen nicht mehr so recht ins lebensbejahende zweite Jahrtausend passen. Der Tod ist schließlich mit Erfolg weitgehend hinter die Mauern von Krankenhäuser und Altersheime verbannt worden. Allen voran will die Leitung der bayerischen Kirche, die diese Formulierung von 1854 übernahm, in einem Pilotprojekt den anstößigen Satz in „solange wir leben“ oder „wir wollen in Freud und Leid zusammenhalten unser Leben lang“ umändern. Ein entsprechender Antrag soll der Landessynode vorgelegt werden. „Theologische Probleme“ sieht ein Sprecher des kirchenrechtlichen Instituts der EKD in Göttingen in dieser Änderung der „Agende“ nicht. Die Umformulierung in ein fatalistisches „solange es gut geht“, wie sie von jungen Theologen auf einer Akademietagung mit dem Hinweis vorgeschlagen wurde,daß jede dritte Ehe nicht durch Gevatter Tod, sondern durch einen Richter geschieden wird, hält der Kirchenrechtler dagegen für „theologisch illigitim“. „Ein Vertrag auf Zeit,“ so der Religionswissenschaftler, „widerspricht Gottes Anordnung.“ k.k.

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