Die Gummiadler kehren zurück

■ Wienerwald–Chef Jahn will sein Imperium wiederhaben / MacDonald soll bloß aufpassen

München (dpa/taz) - Die Staatsanwaltschaft beim Landgericht München I hat die Ermittlungen gegen den früheren „Hendl–König“ Friedrich Jahn wegen „nicht nachweisbaren Vorsatzes“ zum Teil eingestellt. Gegen den Chef des früheren Wienerwald–Konzerns, der seit August 1986 wieder Leiter der Wienerwald GmbH (München) ist, war wegen des Verdachts der Untreue im Zusammenhang mit dem Rückkauf der deutschen Wienerwald–Betriebe ermittelt worden. Seit ein Geschäftsführer im September 1986 als Mittäter verurteilt worden war, wird auch ge gen Jahn wegen des Verdachts der verspäteten Konkursanmeldung und Bilanzierung und der uneidlichen Falschaussage ermittelt. Jahn dementierte am Montag Berichte, er verhandle mit der Eigentümerin der ausländischen Wienerwald–Betriebe, Renate Thyssen, über den Rückkauf auch der österreichischen Unternehmensteile. Zunächst wolle er „Deutschland in den Griff bekommen“ und sich erst „um Österreich bemühen“, wenn die Mittel ausreichten. Frau Thyssen hatte im Juni 1986 die Reste des mit 250 Millionen DM Schulden zusammengebrochenen Konzerns erworben und im August 1986 die deutsche Sektion an Jahn zurückverkauft. Sie verwaltet seither den „internationalen Teil“, unter anderem fünf Hotels, 60 Restaurants und neun Autobahn–Raststätten, vor allem in Österreich. Für 1986 erwartet der nach eigenen Angaben schuldenfreie Jahn (“keine Altschulden“) „mehrere Millionen DM Gewinn“ bei der Wienerwald GmbH. Den Umsatz der 257 Restaurants bezifferte er mit 300 Millionen DM. Die österreichischen Betriebe wiesen für 1985 etwa 130 Millionen DM Umsatz und 2,3 Millionen DM Nettogewinn aus. geo