: Frankreichs Streiks in der Kälte erstarrt
■ Fernverkehr und Pariser Nahverkehr weitgehend normalisiert Schwaches Echo auf rechte Demoaufrufe gegen Streiks
Paris (afp) - Der seit vier Wochen andauernde Arbeitskonflikt im öffentlichen Dienst Frankreichs hat sich entschärft. Störungen bestanden nur noch im Pariser Stadtverkehr, wo 80 Prozent der U–Bahn–Züge und rund 65 Prozent der Busse verkehrten. Ein Tarifabkommen zwischen den städtischen Verkehrsbetrieben und den Gewerkschaften wird voraussichtlich am Mittwoch unterzeichnet. Im Schienenverkehr fuhren nach Angaben der SNCF auf den Fernstrecken durchschnittlich 75 Prozent der fahrplanmäßigen Züge. Ein nur mäßiges Echo fand der Aufruf der Rechtsparteien zu Protestkundgebungen gegen die Streiks. Nach Schätzungen von Journalisten gingen unter diesem Motto am Montag in ganz Frankreich etwa 25.000 Menschen auf die Straße, darunter 15.OOO bis 20.000 in der Hauptstadt Paris. Der Generalsekretär der neogaullistischen RPR, Jacques Toubon, der selbst an der Spitze eines Demozugs marschierte, sprach dagegen von 150.000 Teilnehmern in Paris. Etwa tausend Menschen folgten einem Demonstrationsaufruf der rechtsradikalen „Nationalen Front“. Bei den Elektrizitätswerken (EDF) trat am Montag mit der Unterschrift der sozialdemokratischen Gewerkschaft CFDT ein Lohnabkommen in Kraft, das die Streikbewegung in diesem Sektor spaltet. Angesichts der Kältewelle sind vorerst keine Stromabschaltungen mehr geplant.
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen