: BRD stellt sich nicht auf Südafrikaboykott ein
■ Wichtige Rohstoffe werden allein aus Südafrika bezogen / Strategische Vorräte werden nicht angelegt
Wiesbaden (dpa/vwd) - Die Bundesrepublik und andere westliche Länder sind nach Angaben des Bundesarbeitgeberverbandes Chemie (Wiesbaden) stark von Rohstoffimporten aus Südafrika abhängig. Dennoch bereite sich der Westen, von Ausnahmen abgesehen, kaum mit der Anlage „strategischer Vorräte“ auf mögliche Lieferausfälle vor, heißt es heute in einer Dokumentation des Verbandsorgans „Informationsbrief für Führungskräfte“. Ihren Bedarf an Vanadium und Platin deckt die Bundesrepublik der Dokumentation zufolge zu jeweils 60 Prozent aus der Kaprepublik. Ähnlich hoch liege der Lieferanteil Südafrikas bei Chrom (50 Prozent), Mangan (47) und Industriediamanten (47). Dazu komme ein Viertel des Vanadiums und ein Fünftel des Goldes. Zweitgrößter Exporteur vieler Rohstoffe sei die UdSSR. Es sei bemerkenswert, so die heute veröffentlichte Dokumentation, daß der Westen trotz der Möglichkeit des Ausfalls südafrikanischer Rohstofflieferungen wegen eines Boykotts oder innerer Unruhen kaum „strategische Vorräte“ dieser Rohstoffe anlege.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen