Brandanschläge waren erfolgreich

■ Niederländischer Konzern verläßt Südafrika, weil Den die Haag Schäden nicht bezahlen will Auch Versicherung des Familienbetriebes mit rassistischen Praktiken verweigerte Zahlungen

Utrecht (taz/ap) - Als erstes größeres holländisches Unternehmen zieht sich die Handelskette SHV vollständig aus dem Südafrikageschäft zurück. Diese Entscheidung gab die Firmenleitung am Montag bekannt. Vorausgegangen war ein Ultimatum der SHV an die niederländische Regierung, daß Schäden, die der Betrieb durch politische Anschläge erleidet, künftig aus der Staatskasse bezahlt werden sollten. Die Regierung lehnte die Forderung am vergangenen Freitag ab. Anlaß für das Ultimatum war am vorangegangenen Wochenende der vierte Brandanschlag auf eine SHV–Niederlassung, einen Supermarkt, der vollständig abbrannte. Innerhalb von eineinhalb Wochen wur–den drei der sechs Niederlassungen der SHV–Tochter „Makro“ in den Niederlanden zerstört. Bekannt hatte sich jeweils die „rara“, die „revolutionäre antirassistische Aktion“. Nachdem sich nun die Versicherungsgesellschaft von SHV weigerte, für weitere politisch begründete Schäden aufzukommen, wandte sich die SHV an die Regierung. Der Familienbetrieb SHV gehört zu den zehn größten Unternehmen in den Niederlanden. Seine Tochter „Makro“ hat Supermärkte u.a. in der BRD, den USA und den Niederlanden.Bei den fünf Makro–Unternehmen in Südafrika arbeiten 2.000 Personen. Von den 153 Millionen Gulden Gewinn,den der Makro– Konzern im vergangenen Jahr erzielte, kamen über zwei Millionen aus dem Südafrika–Geschäft. Nach Angaben der südafrikanischen Gewerkschaft CCA– WUSA verdient ein schwarzer Arbeitnehmer bei gleicher Arbeit mehr als die Hälfte weniger als ein weißer Arbeiter. Toiletten sind für weißes und schwarzes Personal getrennt. A. Kraft u. V. Boon