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Asyl: Kirche soll sich distanzieren

■ Äußerungen von Altbischof Scharf, Flüchtlinge auch gegen gesetzliche Regelungen zu unterstützen, stoßen auf Kritik

Berlin (taz) - Führende Berliner CDU–Politiker haben die Evangelische Kirche aufgefordert, sich von den engagierten Äußerungen des ehemaligen Berliner Landesbischofs Kurt Scharf zum Thema Asyl zu distanzieren. Scharf hatte - wie die taz am Freitag berichtete - angesichts der Abschiebung in den Libanon öffentlich zur Unterstützung der Flüchtlinge aufgefordert und erklärt, daß Christen dabei notfalls auch gegen gesetzliche Regelungen handeln müßten. Berlins Justizsenator, Scholz, ließ daraufhin über Springers Morgenpost erklären, es sei unverantwortlich, wenn ein Mann dieses hohen kirchlichen Ranges öffentlich zum Gesetzesbruch auffordere. Auch Innensenator Kewenig kritisierte die Äußerungen des Altbischofs und der CDU–Fraktionsvorsitzende Buwitt forderte Scharfs Nachfolger, den Berliner Bischof und Vorsitzenden des Rats der Evangelischen Kirche, Martin Kruse, auf, „sich eindeutig von den destruktiven Äußerungen seines Amtsvorgängers zu distanzieren und zu erklären, daß Kurt Scharf nicht die Auffassung der Evangelischen Kirche vertritt“. Die „Ausfälle“ des Altbischofs gefährdeten die Grundlagen des Rechtsstaates und damit die Freiheit der Kirche selbst, meinte Buwitt gegenüber der Morgenpost. ve

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