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Afghanistan: Ende des Waffenstillstands

Islamabad (ap/afp) - Der am 15. Januar von der kommunistischen Regierung verkündete einseitige Waffenstillstand in Afghanistan soll nach Darstellung westlicher diplomatischer Kreise praktisch völlig zusammengebrochen sein. Die Gewährsleute berichteten am Dienstag in Islamabad von zahlreichen Anschlägen, Morden und schweren Kämpfen, denen mindestens 100 afghanische und 40 sowjetische Soldaten zum Opfer gefallen seien. In den letzten Tagen war nach diesen Angaben auch die Hauptstadt Kabul der Schauplatz verschiedener Raketen– und Bombenangriffe der moslemischen Widerstandskämpfer. Führende Vertreter der moslemischen Widerstandsbewegungen hatten die von der Regierung angebotene Waffenruhe und den Aufruf zur nationalen Aussöhnung als Täuschungsversuch zurückgewiesen und die Fortsetzung ihres Kampfes bis zum Sturz der Regierung und dem Abzug der sowjetischen Truppen angekündigt. In der Provinz Nangarhar wurde am 28. Januar ein Mitglied der dortigen „nationalen Versöhnungskommission“ zusammen mit seinem Sohn entführt und ermordet. Bereits am vergangenen Donnerstag war der Chef der Versöhnungskommission der Provinz Kunduz im Norden des Landes getötet worden. Die Kommissionen war erst kürzlich gegründet worden, um die von Parteichef Nadschib propagierte Politik durchzusetzen.

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