: Grund zum Jubeln für Atomspalter
■ Jahresbilanz zum „weltweiten Anstieg der Kernenergienutzung“ vorgelegt / 394 Reaktoren sind in 26 Ländern in Betrieb
Brüssel (taz/dpa) - Die Internationale Atomenergie–Agentur (IAEO) hat ihre jährliche Jubelbilanz zum „stetigen Anstieg der weltweiten Kernenergieerzeugung“ vorgelegt. Tenor: Trotz der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl habe kein Land Baustopps verfügt oder die Inbetriebnahme von AKWs verhindert. Die Atomenergie liefere weltweit mehr als 15 Prozent der elektrischen Energie. Im Laufe des Jahres seien 21 neue Reaktoren ans Netz gegangen. Zum Ende des Jahres 1986 seien damit in 26 Ländern der Erde 394 Leistungs–Reaktoren in Betrieb, mit einer Gesamtleistung von 21.000 Megawatt. Der „weltweite Anstieg der Kerkraftkapazitäten“ habe sich fortgesetzt. Was nicht in der IAEO–Bilanz steht: Die Auswirkungen auf Tschernobyl werden sich in fünf bis zehn Jahren in der Statistik ausdrücken. So lange dauert die Bauzeit für ein AKW. Die USA als weltweit größter Atomstromproduzent haben seit 1978 keinen Auftrag mehr für ein AKW vergeben, die BRD seit 1982. In Frankreich sind die Neuaufträge von vier auf ein AKW jährlich zurückgegangen. Im Tschernobyl–Jahr wurden weltweit nur elf Bauaufträge für AKWs vergeben. Der Atomstromanteil an der Primärenergie liegt weltweit noch immer unter fünf Prozent. -man–
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