: BKA–Infos für Sowjet–Beamte
■ Bei einem „Fachgespräch“ im Bundeskriminalamt 1985 wurden die EDV–Anlage und Geräte zur Stimmenidentifikation erläutert / BKA: „Nichts Besonderes“ / Kritische Zeitungsberichte in Israel
Berlin (taz) - Das Bundesinnenministerium hat israelische Presseberichte bestätigt, wonach bereits im Oktober 1985 eine Delegation des sowjetischen Justizministeriums Anschauungsunterricht beim Bundeskriminalamt (BKA) in Wiesbaden genommen hat. Auf besonderes Interesse sei dabei die EDV–Ausrüstung des BKA gestoßen. In einem „Fachgespräch“ in der Abteilung Kriminaltechnik ging es auch um Instrumente zur Stimmenidentifikation und Tonbandauswertung. An die Öffentlichkeit gebracht wurde die Angelegenheit von ei nem israelischen Journalisten, der sich bei einer BKA–Führung für den „Verein der ausländischen Presse“ darüber beschwerte, daß auch dreizehn osteuropäische Korrespondenten zugegen waren. Auf Nachfrage erfuhr er auch von der Sowjet–Delegation vom Oktober 1985. Für das BKA sind derartige Begegnungen und Vorführungen, so ein Sprecher zur taz, „nichts Besonderes“. Es gebe zahllose Kontakte zu Polizeibehörden „in allen Ländern“. Unter Bezug auf die Verhältnisse in der UdSSR kritisierte die israelische Zeitung Dawar, daß die vorgeführten Apparate zur Identifizierung von Personen eingesetzt werden könnten, die vom Geheimdienst abgehörte Telefonanschlüsse von Regimegegnern anwählen. Der BKA– Sprecher stritt die Brisanz dieser Vorführung ab: Die Geräte seien im freien Handel erhältlich, und die Firmen würden ohnehin und von sich aus an die Polizeibehörden anderer Staaten herantreten. Die eher rechts stehende „Internationale Gesellschaft für Menschenrechte“ bezeichnete das BKA–Vorgehen gegenüber der taz als „moralisch verwerflich“. Polizeihilfe für Guatemala perfekt Als bundesdeutsche Entwicklungshilfe sind der Nationalpolizei in Guatemala am Donnerstag 60 Motorräder, 55 Geländewagen und fünf Busse sowie Ausbildungsmaterial überreicht worden. Die Unterstützung der guatemaltekischen Polizei kostete rund zehn Millionen Mark. ak
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