: CSU schlägt Steuer–Kompromiß vor
München (ap/dpa) - Einen Spitzensteuersatz von 53 Prozent schlägt die CSU bei den Koalitionsverhandlungen in Bonn vor. Nach einer Unterrichtung des Parteivorstands über den Stand der Gespräche in Bonn sagte der CSU– Vorsitzende Franz Josef Strauß am Montag in München vor der Presse, mit diesem Vorschlag solle ein Kompromiß zwischen den zunächst vorgeschlagenen 49 oder 50 Prozent und den jetzt geltenden 56 Prozent ermöglicht werden. Gleichzeitig solle der Körperschaftssteuersatz von 56 Prozent auf 52 Prozent ermäßigt werden. Strauß rügte, daß die FDP im Zusammenhang mit der Steuerdiskussion noch keine konkreten Vorschläge auf den Tisch gelegt habe. Die bisherigen Ergebnisse der Koalitionsverhandlungen zwischen CDU/CSU und Freien Demokraten wurden am Montag von den FDP–Führungsgremien im wesentlichen gebilligt. Nach Beratungen von Präsidium und Bundesvorsstand der Liberalen äußerte sich Parteichef Martin Bangemann vor der Presse zufrieden über die Verhandlungen, bei denen die FDP Forderungen aus dem Wahlkampf habe durchsetzen können. Dazu gehöre die Festlegung, daß die geplante große Steuerstrukturreform eine Netto–Entlastung von 25 Milliarden Mark bringen soll. „Lebhaft begrüßt“ wurde nach Angaben von Bangemann bei den Beratungen der FDP–Führung die Koalitionsvereinbarung über einen wöchentlichen „Dienstleistungsabend“ im Einzelhandel und in der Verwaltung. Besonderen Beifall habe auch die Festlegung gefunden, daß die Post ihre Unternehmensstruktur verbessern und sich stärker dem Markt öffnen soll. Zur Diskussion um die von FDP und CSU geforderte Senkung des Spitzensteuersatzes betonte Bangemann, hier gehe es keineswegs nur um Spitzenverdiener, sondern auch die mittleren Einkommen, bei denen jede zusätzlich verdiente Mark hoch besteuert werde.
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