piwik no script img

Weiter Ärger um Wintex in Lindau

Lindau (taz) - Der Ärger um das NATO–Manöver Wintex/Cimex reißt im Lindauer Landratsamt nicht ab. Nachdem die beiden Zivildienstleistenden Ralph Schlegel und Matthias Schneider nach langem Tauziehen von der Übung befreit wurden (die taz berichtete), verweigern nun auch drei im Jugendamt angestellte Sozialpädagogen ihre Teilnahme. Ursula Roschlau und die beiden anerkannten Kriegsdienstverweigerer Alfred Hurst und Freddy Weinberger mußten ihre Abmahnung bereits am Freitag vergangener Woche unterschreiben. Falls sie auch beim letzten noch ausstehenden Gespräch mit Landrat Klaus Henninger ihre Verweigerung aufrechterhalten, müssen sie mit Kündigung rechnen. In der Abmahnung ist von einem Verstoß gegen die Vertragspflichten und damit einem schweren Bruch des Arbeitsvertrags die Rede. Trotz der ausführlichen und detaillierten Stellungnahmen der Betroffenen schaltet Landrat Klaus Henninger auf stur. Gerade junge Angestellte im Amt müßten schließlich lernen, so der Landrat, was zu tun sei, wenn größere Massen von Zivilisten in den Landkreis strömten. Und das, so meint Landrat Klaus Henninger, könne bei einem Unfall in einem nähergelegenen Atomkraftwerk sehr schnell eintreten. Da eine Einigung derzeit nicht in Sicht ist, werden die zerstrittenen Parteien mit größter Wahrscheinlichkeit vor dem Arbeitsgericht ihren Streit ausfechten müssen. Bärbel Müller

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen