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Arbatow dämpft Genfer Euphorie

■ Für den Leiter des sowjetischen Nordamerika–Instituts hängen die Abrüstungsgespräche „nur noch an einem Faden“ / Außenministerium in Moskau kritisiert US–Verhandlungsführung

Moskau (afp) - Heftige Kritik an der Haltung der USA hat der Leiter des sowjetischen Nordamerika– Instituts, Georgi Arbatow, am Montag im Parteiorgan Prawda geübt. Washington strebe offensichtlich ein neues Wettrüsten an, meinte Arbatow in einem Kommentar zu den Genfer Abrüstungsverhandlungen. Die USA seien dafür verantwortlich, daß die Situation festgefahren sei. Die Gespräche in Genf hingen, wie Arabatow es ausdrückte, „nur noch an einem Fa den“, weil die USA die Ratifizierung des Salt–II–Vertrages abgelehnt hätten und eine Änderung des ABM–Vertrages anstrebten. Die Haltung Washingtons sei „unkonstruktiv, widersprüchlich und inkonsequent“, sagte Arbatow. Fortschritte auf dem Gebiet der Abrüstung seien nur möglich, wenn sich eine neue politische Denkweise durchsetze. Der Sprecher des Außenministeriums, Gennadi Gerassimow, sprach am Sonntagabend in einer außenpolitischen Sendung des sowjetischen Fernsehens von einer „Offensive zur Verteidigung der Mittelstreckenraketen“, die sich in den USA anbahne. Verschiedene Kreise bemühten sich darum, die Verhandlungen über den Abbau der Mittelstreckenraketen in Europa in Details der Bestimmungen für eine Verifizierung eines Abkommens zu ertränken, denn der sowjetische Vorschlag habe die unverbesserlichen Gegner jeder Verständigung mit der UdSSR aus dem Konzept gebracht, meinte Gerassimow.

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