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Neue Studenten–Streiks in Spanien

■ Delegierten–Versammlung aller Unis / Zugeständnisse des Erziehungsministers als nicht ausreichend abgelehnt / Weitgehende Studienreform und Respektierung aller Nationalitäten gefordert

Madrid (taz) - Nach einer Atempause von wenigen Wochen machen Spaniens Studenten nun wieder mobil. Am vergangenen Wochenende fand in Barcelona eine Versammlung der Studenten– und Schülerorganisation Coordinadora Estatal statt, auf der die Protestaktionen der nächsten Zeit geplant wurden. Am morgigen Donnerstag soll in Saragossa eine Versammlung von Delegierten aller, auch der nicht bestreikten Universitäten, stattfinden. Für den 25. März und den 7. April sind Aktionen der Schüler geplant. Seit Erziehungsminister Maravall den streikenden Schülern Mitte Februar einige Zugeständnisse gemacht hat (woraufhin einige Schülerorganisationen die Proteste beendeten), sind die meisten Schüler wieder in ihre Klassen zurückgekehrt. Die Studentenbewegung hingegen weitet sich ständig aus. Zur Zeit werden alle geisteswissenschaftlichen Fakultäten bestreikt, manche Universitäten sind vollständig im Ausstand. Die Koordination lehnt die Zugeständnisse des Erziehungsministers ab. In einer am Wochenende erstellten gemeinsamen Plattform fordert sie „im Rahmen des Kampfes für eine öffentliche, unentgeltliche, demokratische, laizistische, nationale, nicht–sexistische Bildung“ den sofortigen Rücktritt des Erziehungsministers, paritätische Besetzung in allen Entscheidungsgremien und bei der Ausarbeitung der Studien reform durch Professoren und Studenten, Abschaffung der Professur auf Lebenszeit, Erhöhung der Stipendien und deren Vergabe nach rein ökonomischer Notwendigkeit, Rücktritt von Innenminister Barrionuevo wegen der brutalen Polizeieinsätze gegen Demonstranten sowie die Respektierung der alten Nationalitäten (Katalonien/Baskenland). Der Respekt vor den Nationalitäten wird auch bei der Versammlung in Barcelona deutlich: Transparente in katalonischer Sprache hängen an den Wänden, und als ein Madrider von „ganz Spanien“ spricht, unterbricht ihn ein Baske und fragt: „Und was ist mit den anderen Nationen?“ Und zum Abschluß der Versammlung erheben sich viele mit geballter Faust und halten eine Schweigeminute für den soeben beigesetzten ETA– Kämpfer Txomin ab. S. Gandler/T. Sablowski/–ant–

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