: Schwere Niederlage Libyens im Tschad
■ Tschadische Truppen eroberten libysche Basis Wadi–Dum / Sympathiekundgebungen für Staatschef Habre
Ndjamena/Paris (afp) - Die tschadischen Streitkräfte haben den libyschen Besatzungstruppen in Nordtschad eine möglicherweise entscheidende Niederlage zugefügt. Die Verbände von Staatspräsident Hissen Habre nahmen am Sonntag abend die wichtige libysche Garnison in Wadi–Dum ein. Der Fall des Stützpunktes, auf dem schwere Transportmaschinen landen konnten, wird als ein „außerordentlich bedeutender Sieg“ der tschadischen Regierungstruppen gewertet. In der tschadischen Hauptstadt Ndjamena kam es zu Sympathiekundgebungen für die Streitkräfte und den Staatschef Hissen Habre. Tausende von Menschen demonstrierten in den Straßen. Eine Opferbilanz wurde von offizieller libyscher Seite bisher nicht bekanntgegeben. Auf der mit Raketen und Radaranlagen abgesicherten Basis waren etwa 5.000 libysche Soldaten sowie sowjetische Jagdflugzeuge vom Typ Mig und Suchoi stationiert. Der Einnahme des Stützpunktes seien außergewöhnlich schwere Kämpfe vorausgegangen, wurde auf tschadischer Seite betont. Wadi–Dum war die zweitgrößte libysche Heeres– und Luftwaffen–Basis im Nordtschad. Der Stützpunkt liegt nur 150 Kilometer nordöstlich von Faya–Largeau, der wichtigsten libyschen Garnison, entfernt. Die etwa 3.000 in Faya–Largeau stationierten libyschen Militärs sind nach dem Sieg der tschadischen Truppen isoliert und ebenfalls bedroht. Tschadische Truppenverbände hatten sich in den letzten beiden Wochen bereits bis auf 80 km genähert. Die Basis Wadi–Dum war schon am 7. Januar von der französischen Luftwaffe bombardiert worden.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen