Israels Außenminister traf Palästinenser

■ Shimon Peres empfing drei der PLO nahestehende Palästinenser / Keine Annäherung der Standpunkte

Aus Tel Aviv Amos Wollin

Der israelische Außenminister Shimon Peres hat am Donnerstag erstmals drei der PLO nahestehende Palästinenser getroffen und mit ihnen über Möglichkeiten einer Friedensregelung gesprochen. Eine Annäherung der Standpunkte kam jedoch nicht zustande. Während die palästinensischen Vertreter auf einer internationalen Nahostkonferenz unter Einbeziehung der PLO bestanden, lehnte Peres dieses Ansinnen ab. An der Diskussion nahmen von palästinensischer Seite Prof. Nusseibeh von der Birzeit–Universität, der Rechtsanwalt Abu Rahme und Hanna Siniora, Herausgeber der Ost–Jerusalemer Zeitung Al– Fajr, teil. Siniora und Rahme waren von der PLO ausgewählt worden, die Palästinenser in den besetzten Gebieten bei palästinensisch–iraelisch–jordanischen Gesprächen zu vetreten. Diese für letztes Jahr geplanten Verhandlungen fanden nie statt. Unterdessen ist der Direktor im Außenministerium, Jossi Beilin, anläßlich der Internationalen Nahostkonferenz nach Paris unterwegs, um nochmals den israelischen Standpunkt zu unterstreichen, daß die PLO von einem solchen Treffen ausgeschlossen werden müssen. Zwischen den beiden Regierungsparteien (Likud und Arbeiterpartei) besteht weiter keine Einigkeit in der Frage einer Friedenskonferenz. Der rechte Likud–Block lehnt Verhandlungen auf diesem Weg strikt ab. Gegenüber der taz vetrat der Herausgeber einer arabischen Zeitung die Ansicht, daß Peres mit einer neuen Friedensinitiative gute Chancen habe, die nächsten Parlamentswahlen zu gewinnen.