: Bildungspolitische Notizen
Ein Sinken der staatlichen Beiträge zur Hochschulforschung hat der Vorsitzende der Westdeutschen Rektorenkonferenz (WRK), Theodor Berchem, konstatiert. Auf der Jahresversammlung in Göttingen stellte er fest, daß nur noch „jede siebte Mark an Forschungs– und Entwicklungsausgaben von Staat, Wirtschaft und Gesellschaft“ im Hochschulbereich investiert werde. Insgesamt gesehen hätten sich die Forschungsbeiträge zu Gunsten der Wirtschaft verschoben. In diesem Zusammenhang gab der WRK–Präsident zu bedenken, daß die Herkunft der Gelder mitbestimmend für die Forschungsinhalte sei. (dpa) Das Ende der Förderstufe hat jetzt der neue hessische Kultusminister Wagner (CDU) auch vor dem Landtag eingeläutet. In einer Rede betonte der CDU–Minister, daß in seinem Lande Eltern künftig bereits nach der der vierten Klasse über den weiteren Bildungsweg ihrer Kinder entscheiden könnten. (taz) Die Meinungen über eine Neuordnung der gymnasialen Oberstufe gehen nach wie vor weit auseinander. Dies ist das Ergebnis der Tagung „Reform der Reform“ der Evangelischen Akademie Loccum. Trotzdem signalisierte der nordrhein– westfälische Kultusminister Schwier (CDU) Optimismus, als er von der „relativ hohen Chance“ einer Einigung sprach. Sein Kollege aus Rheinland– Pfalz, Gölter (CDU), wandte sich indes gegen ein bundeseinheitliches Zentralabitur und bewertete die von der SPD favorisierten beruflichen Gymnasien als „Einbahnstraßen und Sackgassen für Schüler“. (dpa/taz) Die niedersächsische Landesregierung hat den Langzeitstudenten den Kampf angesagt. Deren Studien–Eifer soll vom 1. Oktober an mit einer Studiengebühr von 500 Mark pro Semester geahndet werden. (taz) Nach dem Auszug von Basisgruppen, Jusos sowie der unabhängigen Gruppen aus der Mitgliederversammlung der „Vereinigten Deutschen Studentenschaften“ (VDS) besteht dessen Vorstand nur noch aus sogenannten „gewerkschaftlich orientierten“ Mitgliedern. Diese Konstellation kam zustande, weil später trotz des Auszugs immerhin fast der Hälfte der im Verband organisierten Asten Vorstandswahlen durchgeführt wurden. Dieses Wahlergebnis will die „Bundesassoziation der Basisgruppen“ anfechten und fordert außerdem eine außerordentliche Mitgliederversammlung im Juni. (taz) Die Bundeschülervertretung hat den Auftakt der Kultusministerkonferenz (KMK) am 11. Juni zum Anlaß für einen bundesweiten Streiktag gegen die Verschärfung des Abiturs erklärt. Bereits Mitte Mai sollen in allen Bundesländern „Warnaktionen“ stattfinden, die sich u.a. auch gegen die Pläne zur Schulzeitverkürzung richten werden. (zwd/taz) Termine: Eine Schule für alle in der Nachbarschaft ist der Titel einerDiskussionsveranstaltung der Koblenzer Grünen, die heute abend in der Gaststätte „Weinand“, Weißernonnengasse 6 stattfindet. Thema sind die Kiez– oder Stadtteilschulen. Eine Ringvorlesung zum Thema Schule und Unterrichtsfächer im Dritten Reich findet noch bis zum 22. 7. an der Freien Universität Berlin statt und zwar an jedem Mittwoch von 18 - 20 Uhr in der Rostlaube, Habelschwerter Allee. (taz)
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