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Wer zählt den Vobo richtig?

■ Bundesregierung und Volkszählungsgegner verbuchen „Erfolge“ und „Niederlagen“

Berlin (dpa/taz) - Gegner und Befürworter der Volkszählung haben sich an diesem Wochenende über Sieg oder Niederlage gestritten. Nach den Worten des Paralmentarischen Staatssekretärs im Bundesinnenministerium, Horst Waffenschmidt, „hält die breite Zustimmung der Bevölkerung zur Volkszählung unvermindert an“. Täglich erreichten sein Haus Berichte darüber, wie freundlich und zuvorkommend die Zähler aufgenommen würden. Im Unterschied zur taz und zu Nachrichtenagenturen gelang es dem optimistischen Staatssekretär offenbar, die Verbindung zum Bonner Koordinationsbüro der Vobo–Bewegung herzustellen. Denn Waffenschmidt erklärte, Meldungen über ein angeblich sprunghaftes Anwachsen der bei den Sammelstellen abgegebenen Unterlagen seien eindeutig falsch. Die taz hingegen konnte am Sonntag keine neuen Zahlen aus der Bokottbewegung bekommen. Unterdessen ergaben „Nachforschungen“ der Jungdemokraten Boykottquoten von 10–20 % in vielen Städten. In Köln seien etwa 5.000 Bögen bei den Sammelstellen der Boykottinitiativen abgegeben worden, während bei der offiziellen Erhebungsstelle erst 25.000 eingetroffen seien. In zahlreichen Städten demonstrierten am Wochende Volkszählungsgegner und sorgten für phantasievolle Endlagerung leerer Bögen. In West–Berlin haben Zensus–Gegner die Mauer auf zwei Kilometer mit Tausenden unausgefüllter Bögen tapeziert. Reportage auf Seite 5

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