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Eine Foto–Kur für La Bella Italia

■ Größte Fotoaktion der Welt in Italien: Alle sollen den Zustand des Landes dokumentieren

Aus Rom Werner Raith

Die Aktion ist ohne Zweifel reif für das Guiness–Buch der Rekorde - entsprechend gerüstet sind auch Italiens Polizisten und Behörden, Fabrikbesitzer und Umweltverschmutzer: In einer weltweit bisher einmaligen Aktion sollen Italiener allen Alters heute per Fotografie den Zustand ihres Landes dokumentieren, Umweltverschmutzung ebenso wie noch zu rettende Winkel aufspüren, verfallende Gebäude ablichten und auch gelungene Sanierungsversuche im Bild festhalten. Vierzig Zeitungen haben Coupons abgedruckt, die man, versehen mit Angaben über Ort und Anschrift, den Aufnahmen beilegen soll. Mehr als ein Dutzend Umweltschutzverbände, das Amt des Ministerpräsidenten, das Kulturgüterministerium sowie die Umweltschutzkommission der EG fördern die Aktion namens „Klick Ambiente“. Ausgewertet werden die Fotos dann sowohl vom nationalen Fotografenverband „Sintonia“ - der als Organisator fungiert -, den Ökologieassoziationen und - wo strafbare Umweltverschmutzung vermutet werden kann - auch von den Staatsanwaltschaften. Die Aktion soll nächstes Jahr gar wiederholt werden, um Verbesserungen, aber auch weitere Verschlechterungen zu dokumentieren. „Vielleicht reicht aber auch schon die Tatsache, daß da einer den illegalen Entsorgungsgraben einer Fabrik fotografiert“, hofft Toni Muzi Falconi vom Organisationskomitee, „um eine Besserung einzuleiten.“ Beobachtet wird jedenfalls landauf landab bereits seit Tagen, daß bestimmte Firmen zumindest die sichtbaren Teile ihrer Abfallhaufen kaschieren, Kommunen Schmutzsammler aussenden und an den Stränden Plastiktüten aufgelesen werden.

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