: Nicaragua klagt in Den Haag
■ Der Internationale Gerichtshof verhandelt seit gestern gegen Costa Rica wegen Unterstützung der antisandinistischen Contra
Berlin (taz) - Seit Dienstag wird in Den Haag vor dem Internationalen Gerichtshof die Klage Nicaraguas gegen Costa Rica verhandelt. Die sandinistische Regierung Nicaraguas wirft Costa Rica vor, sein Territorium der antisandinistischen Contra zur Verfügung zu stellen, die von dort aus Angriffe gegen Nicaragua startet. Damit verletze auch Costa Rica die Souveränität Nicaraguas. Mittlerweile international bekannt und durch die Aussagen von Ex–Contra Pastora und des Ex–US–Botschafter Tambs bestätigt, fungiert Costa Rica als Drehscheibe für die Contra–Unterstützung. Zum einen dadurch, daß die Contra von den Stützpunkten in Costa Rica aus Überfälle nach Nicaragua durchführt, zum anderen über die Landepisten an der Grenze, von denen Nachschub und Versorgung aus der Luft in den Dschungel von Nicaraguas Süden organisiert wird. Da Costa Rica diese Vorwürfe immer bestritt und darauf beharrte, eine neutrale Position im Konflikt zwischen Nicaragua und den USA einzunehmen, scheiterten alle Versuche der Sandinisten, diese Frage durch Verhandlungen zu lösen. Die Sandinisten schlugen eine internationale gemischte Kommission vor, die die Grenze überwachen und Vorfälle untersuchen sollte; dies lehnte Costa Rica ab. Geheimverhandlungen in Paris scheiterten. Vor einiger Zeit hatte das Internationale Gericht anerkannt, daß die USA die nationale Souveränität Nicaraguas in eklatanter Weise angegriffen und dadurch Schäden in Millionenhöhe verursacht hatte. Die US–Regierung akzeptierte das Den Haager Urteil nicht. evh
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