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DDR: Tschernobyl–Effekt

Berlin (lbn/vwd) - Die Kernkraftwerke der DDR bei Greifswald und Rheinsberg haben 1986 etwa 15 Prozent weniger Energie als im Vorjahr erzeugt. Wie das Informationsbüro West (IWE) der Ost–Berliner Energiebilanz entnimmt, betrug die Leistung der Kraftwerke im vergangenen Jahr 10.908 Gigawattstunden, das sind 1.831 Gigawattstunden weniger als 1985. Im gleichen Zeitraum sank der Anteil der Kernenergie an der Gesamtenergieerzeugung von 11,2 auf 9,5 Prozent. Der Anteil der Braunkohle erhöhte sich von 82,5 auf 83,3 Prozent. Aus der Bilanz gehe nicht hervor, warum die DDR 1986 weniger Atomstrom erzeugt habe, heißt es bei IWE. Westliche Experten hielten es für möglich, daß der Rückgang mit der Verschärfung von Sicherheitsvorkehrungen nach dem Reaktorunglück von Tschernobyl Ende April 1986 zusammenhänge. Die DDR will nach offiziellen Angaben den Anteil der Kernenergie an der Versorgung bis 1990 auf 15 Prozent erhöhen. Im Kraftwerk Nord bei Greifswald sollen bis zu diesem Zeitpunkt zu den vorhandenen vier sowjetischen Reaktorblöcken mit einer Leistung von je 440 Megawatt vier weitere hinzukommen. Das im Bau befindliche Atomzentrum bei Stendal soll 1991 den ersten 1.000–Megawatt– Reaktor in Betrieb nehmen.

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