: TÜV–Bayern bestätigt Kat–Misere
■ Der Kat eines Ford Escort war während 30 bis 50 Prozent des Fahrbetriebs in seiner Funktion beeinträchtigt
Berlin (taz) - Im Streit um die manipulierten Katalysatoren hat der TÜV Bayern neue Zahlen vorgelegt. In ihren Untersuchungen für den bayerischen Rundfunk stellten die Münchner Ingenieure vergangene Woche bei einem Ford– Escort (73 PS) fest, daß der fabrikneue, geregelte Dreiwege–Katalysator nicht nur in einem Minimal–Bereich der Vollast in seiner Funktion beeinträchtigt wird, sondern während 30 bis 50 Prozent seines Fahrbetriebs. Der TÜV hatte für die Sendung Zeitspiegel zwei Fahrzyklen simuliert, entsprechend dem Großversuch zum Tempolimit vor zwei Jahren. Bei den Fahrzyklen erreicht der Ford Durchschnittsgeschwindigkeiten von 116 und 118 km/h. Das Tempo variierte zwischen 90 und 140 km/h. Als Ergebnis wurde bei Kohlenmonoxid ein Ausstoß gemessen, der, so der Leiter der Untersuchung, Ulrich Höpfner vom Heidelberger Institut für Energie– und Umweltforschung, „in der gleichen Größenordnung liegt wie bei herkömmlichen Fahrzeugen ohne Kat“. Konkret: Einmal maß der TÜV 22, einmal 27 Gramm Kohlenmonoxid pro gefahrenen Kilometer. Der in dieser Klasse festgelegte US–Grenzwert, der allerdings nur für einen Fahrzyklus bis 97 km/h gilt, liegt bei 2,1 Gramm/km. Der Grenzwert wurde also um das Zehnfache überschritten. Auch bei den Kohlenwasserstoffen wurden erhöhte Werte festgestell: 0,57 - 0,75 Gramm. Der US–Grenzwert liegt hier bei 0,25 Gramm. Nur bei den Stickoxiden bleiben die Abgas–Werte sehr gut. Bei diesem Schadstoff hat die Gemisch–Anreicherung durch das Ausschalten der Lamda– Sonde des Kat keine negativen Auswirkungen. -man–
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