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Katastrophen–Sommer 1987

■ Eine unvollständige Bilanz von Abgängen und Überschwemmungen in den Alpen

2. Mai 1967 An der Grünten–Nordflanke (1.738 m) im Allgäu bricht eine große Felsnase ab; 50 Kubikmeter Gestein reißen eine etwa 50 Meter breite Schneise in den Schutzwald oberhalb der Ortschaft Wagneritz. 1. Juli 1987 Zwei Tote, von Erdrutschen blockierte Straßen und überschwemmte Bahnstrecken sind die Folgen mehrerer Gewitter im Schweizer Emmental und am Rigi. In Teilen West– und Südösterreichs wird Katastrophenalarm gegeben. Zahlreiche Straßen sind durch Vermurungen (Geröll– und Schlammlawinen) unpassierbar geworden. Bäche überschwemmen Häuser und Keller. Die Schäden in der Schweiz: Mehrere Dutzend Millionen Franken. Millionenschäden durch Überschwemmungen auch in weiten Teilen Bayerns. In Rottal–Inn werden öffentliche und private Brunnen durch Schmutzwasser unbrauchbar. 14. Juli 1987 Nahe dem französischen Alpenort Le Grand Bornand kommen an die 30 Menschen ums Leben, als ein Campingplatz von einer Flutwelle aus Wasser, Schlamm und Geröll überspült wird. Dem Unglück gingen schwere Regenfälle voraus. Dorfbewohner machen Schädigungen des Bergwaldes durch Abholzungen für die Katastrophe verantwortlich. 18. Juli 1987 Das Stubaital in Österreich wird von Muren und Wasserstürzen überschwemmt, die Stubaier Landesstraße an 13 Stellen unterbrochen. Die Bewohner eines Campingplatzes können sich gerade noch retten, ein Tankwagen mit 15.000 Litern Dieselöl wird weggerissen, platzt aber nicht auf... 19. Juli 1987 Rund 35 Tote fordert ein gewaltiger Bergrutsch und Überschwemmungen im italienischen Veltlin–Tal. Zerstörte Straßen und Brücken, Aufschüttungen, Geröll und Schlammseen ergeben ein Bild der Verwüstung. In den Schweizer Kantonen Graubünden und Tessin verlieren bei Erdrutschen und Überschwemmungen vier Menschen ihr Leben, die Sachschäden liegen allein im Tessin bei mindestens zehn bis 20 Millionen Franken. 4. August 1987 Eine Mure überschwemmt die Riedberg–Paßstraße bei Obermaiselstein/Oberstdorf. Bäume und Buschwerk rutschen nach, „im Extremfall“, so das Allgäuer Anzeigenblatt, würde ein Sturzbach „die Gemeinde Obermaiselstein gefährden“.

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