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Weiter Proteste in Tübingen

Berlin (taz) - Der Tod des 20jährigen Iraners Kiomars Javadi, der - wie berichtet - am vergangenen Mittwoch in Tübingen nach einem versuchten Ladendiebstahl von einem Angestellten des Supermarktes „Pfannkuch“ erwürgt worden war, bewegt weiterhin die Stadt. Für den heutigen Mittwoch haben verschiedene Gruppen um 16 Uhr zu einer großen Demonstration vor der Supermarktfiliale aufgerufen. Am Donnerstag mittag wollen die Tübinger Schüler vor dem „Pfannkuch“ ihre Empörung über den gewaltsamen Tod des jungen Iranischen Asylbewerbers zum Ausdruck bringen. In den nächsten Tagen sollen ständige Mahnwachen und Flugblätter vor der „Pfannkuch“–Filiale die Kundschaft auf den grausamen Vorfall aufmerksam machen. Der Supermarkt selbst hat angesichts der Stimmung in der Stadt vorläufig geschlossen. „Wegen Umbau“, wie es heißt. Die Staatsanwaltschaft Tübingen ließ inzwischen gegenüber der Lokalzeitung durchscheinen, daß sie nicht einmal mehr wegen fahrlässiger Tötung sondern nur noch wegen Körperverletzung mit Todesfolge gegen den 18jährigen Supermarkt–Lehrling ermittelt, der den Iraner so lange würgte, bis er reglos am Boden liegen blieb. Eine Tötungsabsicht habe wohl nicht vorgelegen, meint der Staatsanwalt. Die Witwe des jungen Kiomars Javadi hat inzwischen erklärt, daß sie gerichtliche Schritte gegen die Pfannkuch–Angestellten einleiten wird. Tübinger Gruppen organisieren zur Zeit ein Rechtshilfekomitee, das sie finanziell und beratend bei einer Klage unterstützen soll. ve

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