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„Die Zahlen sind Makulatur“

■ Mit den von der Bundesregierung vorgelegten Raumfahrtkosten könnte nicht einmal die Raumstation Columbus abheben / „Memorandum–Gruppe“ prophezeit Kostenexplosion

Bonn (taz) -“Die tatsächlichen Kosten liegen nicht auf dem Tisch; die Zahlen der Bundesregierung sind reine Makulatur.“ Diese Vorwürfe hat am Montag in Bonn eine Wissenschaftler–Gruppe erhoben, die die Bonner Weltraumpolitik kritisch unter die Lupe nimmt. In einer neuen Fassung ihres „Memorandums“ haben die Wissenschaftler das Langzeitprogramm der Europäischen Raumfahrtbehörde ESA durchforstet und deren Kostenangaben mit denen des Forschungsministeriums verglichen. Ihr Fazit: Für die Raumstation Columbus hat die Regierung nur die Hälfte der schon heute mit Sicherheit entstehenden Kosten eingeplant; und für den „bemannten Raumglei vor. „Nach dieser Berechnung kann die Columbus nicht vom Boden abheben, ja nicht einmal zum Flugplatz gefahren werden“, meint Ex–MdB Henning Schierholz. Die Memorandum–Gruppe kommt zu folgendem Ergebnis: Das Columbus–Programm werde sich demnach also auf mindestens 20,904 Mrd. DM verdoppeln (bundesdeutscher Anteil: 38 das bei einem Preisstand vom 31.12.86. Das bedeutet, daß auch die Inflationsraten nicht hochgerechnet sind. Laut SPD–Abgeordneten Catenhusen bewegen sich die Preissteigerungsraten zwischen fünf und zehn Prozent. Ein Beispiel aus den USA, so die Memorandum– Gruppe, verdeutliche das Problem: Die US–Raumstation wird nach neuesten Berechnungen des National Research Council nicht mehr acht Miliarden Dollar (Preis von 1984) sondern 32 Mrd. kosten. Ursel Sieber

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