UN am Golf

■ Schewardnadse will Interessengemeinschaft mit USA

Truppen der Vereinten Nationen in Krisengebiete zu schicken ist nur in den wenigsten Fällen von Erfolg gekrönt. Damit die „Friedensmission“ der Vereinten Nationen klappen kann, müssen die Supermächte an einem Strang ziehen. Wenn es z.B. in Zypern gelingt, den Status quo an der Grenze zwischen türkischem und griechischzypriotischem Teil aufrechtzuerhalten, dann ist das noch lange kein Hoffnungsschimmer für die Befriedung anderer Konflikte. Wenn nun der sowjetische Außenminister Schewardnadse am Golf zur Lösung des Konfliktes die UNO aus dem Hut zaubert, will er die begrenzte Interessengleichheit seines Landes mit dem Westen deutlich machen. Längst sind die Sowjets davon abgekommen, politisches Kapital aus dem Golfkrieg zu schlagen. Daß der Iran beiden Supermächten feindlich gegenübersteht und sich auch nicht vor den Karren der UdSSR spannen läßt, hat sich bis nach Moskau herumgesprochen. Als friedliche Macht im Nahen Osten aufzutreten würde gut ins Image der neuen Kreml–Außenpolitik passen. Den Rüstungskontrollabkommen sollen neue Elemente in den Konfliktregionen beigefügt werden. Die Normalisierung der politischen Lage im Nahen Osten, die Verständigung mit den arabischen Monarchien, die Aufnahme diplomatischer Beziehungen AUTOR_________: Erich Rathfelder