CIA hinter Beirut–Massaker

■ Der Watergate–Journalist Bob Woodward erhebt in einem neuen Buch schwere Anschuldigungen gegen die „Firma“ unter Reagan–Mann Casey

Aus London Rolf Paasch

Der amerikanische Geheimdienst CIA war unter der Ägide seines unlängst verstorbenen Chefs Bill Casey in allen Winkeln der Erde in verfassungswidrige Geheimoperationen mit oft tödlichem Ausgang verwickelt. Nach Recherchen des Watergate–Journalisten und Pulitzer–Preisträger Bob Woodward war der CIA für den mißglückten Anschlag auf Scheich Fadlallah im Mai 1985 verantwortlich, bei dem im Libanon statt des angeblichen Terroristen 80 Zivilisten ums Leben kamen. Nach diesem tötlichen Fehlschlag wurde Fadlallah anschließend mit saudischen Bestechungsgeldern davon abgehalten, weitere amerikanische oder saudische Ziele zu bombardieren. Am Wochende erschienen in verschiedenen US–Medien sowie der britischen Wochenzeitung Observer vorab Auszüge aus Woodwards Buch „Veil“ (Schleier), das in Kürze auf den Markt kommt. Danach hat CIA– Chef Casey noch auf seinem Totenbett zugegeben, von den Waffenverkäufen an den Iran und die Umleitung der Gelder an die Contras gewußt zu haben. Doch die Lüftung des „Schleiers“ über zahlreichen CIA–Aktivitäten durch Woodward wirft auch neues Licht auf die umfangreiche Liste oft illegaler Geheimoperationen des CIA unter der Führung des von Reagan in sein Amt berufenen Casey. Die Saudis, so Woodward, hätten weitere 15 Millionen Dollar an den Tschad gezahlt, für seinen Kampf gegen Amerikas Lieblingsfeind, Kolonel Ghaddafi. Fortsetzung auf Seite 6