: Kein Hollywood in Manila
■ Das philippinische Militärkommando ist es leid, Waffen und Truppen an Filmgesellschaften auszuleihen
Manila (dpa) - Das philippinische Militärkommando hat den Verleih von Waffen und Militärausrüstung an Filmgesellschaften, die auf den Philippinen Vietnam– und andere Kriegsfilme drehen wollen, gestoppt. Ein entsprechender Befehl des neuen Befehlshabers der Region Manila, Brigadegeneral Ramon Montana, wurde gestern von Zeitungen in der Hauptstadt zitiert. In Vietnam–Filmen wie „Platoon“ und „Apocalypse Now“ waren neben philippinischem Kriegsgerät auch reguläre Truppen als Komparsen eingesetzt worden. Die Militärteile im Großraum Manila wurden jetzt von ihren Kommandeuren aufgerufen, mit ihren Waffen die kommunistische Guerillatruppe „Neue Volksarmee“ (NPA) zu bekämpfen. Die philippinische Luftwaffe hatte im Juni bei Dreharbeiten für einen Action–Film mit Chuck Norris als Hauptdarsteller einen ihrer wenigen „Sikorsky“–Hubschrauber verloren. Dieser Helikopter war damals abgestürzt. Die Regierung von Präsidentin Corazon Aquino hatte Anfang dieses Jahres die US–Regierung ersucht, die philippinischen Streitkräfte zur wirksameren Bekämpfung des 18jährigen Guerilla–Krieges der NPA mit zusätzlichen Kampfhubschraubern auszurüsten. Ein Teil der militärischen Ausrüstung, die die USA den Philippinen liefert, ist gebrauchtes Gerät.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen