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Illegale Waffenbüros Irans in der BRD?

■ Lahme Dementis aus Bonn zu den Meldungen über eine Verlegung der iranischen Waffenkäufer von London nach Frankfurt / Banisadr: Es gibt bereits illegale Büros in Frankfurt, Düsseldorf, Hamburg / Irans Botschaft: Beziehungen zu Bonn sind zu gut für ein Waffenbüro

Berlin/Bonn (taz) - Die Berichte britischer Zeitungen, nach denen der Iran seine Zentrale für den Waffenkauf aus London in die Bundesrepublik verlegen will, haben in Bonn am Montag zu lauen Stellungnahmen geführt. Ein iranisches Waffenbeschaffungsbüro könne im Rahmen der geltenden Gesetze in der Bundesrepublik ohnehin nicht offiziell arbeiten. Mit dieser Einschränkung reagierte Regierungssprecher Ost am Montag auf die Gerüchte. Die Bundesregierung habe jedoch damit begonnen, den Berichten nachzugehen. Die britischen Zeitungen Sunday Times und The Independent hatten gemeldet, daß CIA–Informationen zufolge das Londoner Büro nach Frankfurt verlegt werden soll, wo bereits „iranische Zellen“ bestehen, denen sich demnächst Revolutionswächter anschließen werden. Über das Londoner Büro liefen angeblich über 80 Prozent aller Waffenkäufe. Wenig verwundert zeigte sich der im französischen Exil lebende Ex–Präsident des Irans, Abol Hassan Banisadr, angesichts der coolen Reaktion auf die britischen Pressemeldungen. Er erklärte auf Anfrage, daß die iranische Regierung kein großes Interesse an einem offiziellen Büro in Frankfurt oder Hamburg haben dürfte: Geheime Büros in Frankfurt, Düsseldorf und Hamburg hätten dessen Arbeit bereits viel unauffälliger und effektiver übernommen. Zudem seien über das Londoner Büro nur die Waffeneinkäufe des iranischen Rüstungsministeriums gelaufen. Ein großer Teil der Waffen werden aber nach Ansicht Banisadrs aus anderen Quellen besorgt. Skandalös sei deshalb nicht der Plan, das Londoner Büro zu verlegen, sondern die Existenz der vielen geheimen Büros. Nachdem iranische Truppen letzte Woche einen britischen Tanker in Brand geschossen hatten, kündigte London die Schließung des Waffenbüros für den 8. Oktober an. Das im Gebäude der „National Iranian Oil Corporation“ in der Londoner Innenstadt untergebrachte Büro galt als Hauptknotenpunkt des Waffenhandels mit dem Iran. Von hier aus organisierten die Ayatollahs seit Jahren Waffen, Munition und Ersatzteile für ihren Krieg. Fortsetzung auf Seite 2 Tagesthema Seite 3

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