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Vermutlich 500 Tote

■ Nach Erdrutsch in der kolumbianischen Stadt Medellin ist erst ein geringer Teil der Leichen geborgen

Bogota (afp) - Dem Erdrutsch, der am Sonntag ein Elendsviertel der nordkolumbianischen Stadt Medellin unter sich begraben hat, sind nach Befürchtungen der Rettungsdienste mindestens 500 Menschen zum Opfer gefallen. Die Helfer bargen bis Dienstag 182 Leichen aus den Erdmassen, teilte Einsatzleiter Pedro Nel Correa mit. Zu diesem Zeitpunkt hätten seine Leute allerdings erst ein Drittel des von 25.000 Tonnen Schlamm und Geröll verschütteten Geländes ausgegraben. Mindestens 300 Opfer wurden noch unter den Erdmassen vermutet. Über die Hälfte der bisherigen Opfer sind Kinder. Etwa 1.500 Überlebende aus der Siedlung „Villa Tina“, die am östlichen Stadtrand der Zwei–Millionen–Stadt Medellin liegt, haben in umliegenden Schulen zeitweilige Unterkunft gefunden. Die Stadtverwaltung, die einen neuen Erdrutsch befürchtet, hat 156 Familien aus der Gefahrenzone evakuiert. Auf einer Risikokarte der Stadt ist das Gelände am Fuß des 400 Meter hohen „Zuckerhutes“ als unbewohnbar ausgewiesen. Dies hinderte tausende von Landflüchtlingen jedoch nicht, an den Hängen ihre Hütten zu bauen. Vor 25 Jahren waren bei einem ähnlichen Unglück 200 Menschen ums Leben gekommen, 1986 hatte ein Erdrutsch 20 Todesopfer gefordert. Dennoch widersetzen sich viele Bewohner der Elendsviertel dem Evakuierungsbefehl der Stadtverwaltung: „Das hier ist alles, was wir haben, wir gehen hier nicht von einem Tag auf den anderen weg.“

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