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Knallharte Lobbypolitik

■ Die CDU tritt wieder offensiv für den Schnellen Brüter ein

Die Zeiten des Süßholzraspelns sind vorbei. Blüms Auftritt in Kalkar, Riesenhubers Plädoyer in Bonn: Das sind die Signale der Wende bei der CDU. Kaum ein Jahr nach Tschernobyl glaubt die CDU es sich leisten zu können, sich auch öffentlich wieder so darzustellen, wie sie insgeheim immer agiert hat: als „die“ Lobbypartei der Atomindustrie. Hatte Biedenkopf einst noch den Unterschied zwischen SPD und CDU als einen Streit um die Ausstiegsfristen charakterisiert, so tritt Blüm nun als jemand auf, für den ein Auslaufen der Atomenergie undenkbar ist. Daß er sich dabei zum Fürsprecher eines Projekts macht, das selbst in atomfreundlichen Kreisen mitunter als sinnlos und überflüssig eingestuft worden ist, zeigt, wieviel die propagandistische Offensive der Atomlobby schon wieder an Boden gewonnen hat. Dem Trugschluß, Kalkar erledige sich von selbst, weil den Brüter niemand mehr haben will, können wir dank Blüm nicht mehr erliegen. Die Chancen, den Brüter zum endgültigen Milliardengrab zu machen, sind für die Düsseldorfer Landesregierung gleichwohl nicht schlecht. Dabei ist die unausg Durchzuhalten ist eine solche Strategie allerdings nur, wenn gesellschaftlich ein atomenergiekritisches Klima herrscht. Die dafür notwendige politische Kampagne müssen alle Atomgegner führen, auch in den Parteien. Da liegt für die SPD jedoch die Crux. Wer beim THTR in Hamm unterläßt, was er beim Schnellen Brüter tut, kann kein kritisches Meinungsklima schaffen. Walter Jakob

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