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Oldenburg wird „Flüchtlingsstadt“

■ Niedersächsischer Flüchlingsrat will Zeichen gegen unmenschliche Gesetzgebung setzen

von Jürgen Voges

Der Niedersächsische Flüchtlingsrat hat gestern die Stadt Oldenburg zur ersten „Freien Flüchtlingsstadt“ des Bundeslandes ausgerufen. Man akzeptiere eine Gesetzgebung nicht mehr, „die Flüchtlingen und Emigranten in unmenschliche Verhältnisse oder gar in den Tod zurückschickt“, sagten Uwe Gröber und Wolfgang Hohnstock für den Flüchtlingsrat gestern in Hannover vor der Presse. Deswegen sollten nun in Oldenburg von Abschiebung bedrohte Flüchtlinge vor dem Zugriff bundesrepublikanischer Behörden geschützt werden. Der Flüchtlingsrat Niedersachsen ist ein Zusammenschluß von insgesamt 180 Asylgruppen und -initiativen. In Oldenburg selbst wird das Projekt „Freie Flüchtlingsstadt“ bisher getragen von einer Reihe von Asyl– und Dritte– Welt–Gruppen und von amnesty international. Die Initiatoren stehen außerdem in Kontakt mit Kirchengemeinden beider Konfessionen, um das Verstecken von von Abschiebung bedrohten Flüchtlingen vorzubereiten. Darüber hinaus wollen sie den Flüchtlingen bei Behördengängen und Rechtsproblemen helfen, für sie Sprachunterricht organisieren und ihnen materielle Unterstützung geben. Der Flüchtlingsrat Niedersachsen plant, bald mit Unterstützung der US–amerikanischen Initiatoren der Idee der „Freien Flüchtlingsstädte“ für weitere Projekte dieser Art zu werben.

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