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Schwarzarbeit für den Verfassungsschutz

■ Der Berliner Verfassungsschutz soll für seinen Mitarbeiter Grünhagen in Schwarzarbeit eine Villa gebaut haben - durch einen KGB–Agenten

Von Benedict M. Mülder

Berlin (taz) - Das Berliner Landesamt für Verfassungsschutz ist erneut ins Gerede gekommen. Wie das NDR–Magazin Panorama vor seiner gestrigen Sendung vorab mitteilte, hat das Amt ein Wohnhaus in „Schwarzarbeit“ errichten lassen, um „unserem besten Mann“ (Ex–Innensenator Ulrich) eine neue Identität zu verschaffen. Dabei handelt es sich um den als Schlüsselfigur im Schmücker–Mordprozeß geltenden VS–Mitarbeiter Michael Grünhagen. Panorama hat Grünhagen aufgespürt. Der damalige Hausbau war notwendig geworden, weil Grünhagen 1980 schon einmal enttarnt worden ist. Als ausgesprochen pikant werten Geheimdienstkreise, daß für den Hausbau der Bauunternehmer Dieter Dörfler engagiert wurde, der 1986 wegen geheimdienstlicher Tätigkeit für den KGB von einem bayerischen Gericht rechtskräftig verurteilt worden war. Die Berliner Innenbehörde, so Panorama, bestreitet unterdessen den von Dörfler erhobenen Vorwurf, der Berliner VS habe 1980 von seinen seit 1979 betriebenen Ost–Geschäften und -kontakten gewußt. Ein Sprecher der Innenverwaltung betonte zusätzlich, man sei sich aber ganz sicher, daß Dörfler nicht gezielt vom KGB auf Grünhagen angesetzt worden sei. Berichte auf Seite 5 Kommentar auf Seite 4

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