: Mit Fundamentalistin für die SPD
■ Wahlparteitag der Grünen in Schleswig-Holstein / Fundamentalistin an der Spitze der Landesliste für die Wahl am 8. Mai / Gleichzeitig Bereitschaft zur Zusammenarbeit mit einer Minderheits-SPD / Eklat wegen Pfeiffer
Bad Oldesloe (taz) – Die Grünen Schleswig-Holsteins rechnen offenbar damit, daß die SPD bei den Landtagswahlen am 8.Mai die absolute Mehrheit erhält. Nach stundenlangen Diskussionen wählte der Landesparteitag am Sonnntag in Bad Oldesloe die Flensburger Fundamentalistin Tamara Tschikowani als Spitzenkandidatin. Gleichzeitig verab schiedeten sie eine Wahlaussage, die eine Zusammenarbeit mit der SPD vorsieht – aber nur für den Fall, daß es für die SPD nicht für eine eigene Mehrheit reicht. Die Realos hatten am Vortag ihren Vorschlag einer klaren Koalitionsaussage zugunsten der SPD und die Kür von Ministerkandidaten (Otto Schily, Thea Bock) mangels Erfolgsaussichten zu rückzogen. Trotzdem ließen sie sich dann als Kandidaten auf die Landesliste wählen.
Die Nord-Grünen waren bei der Wahl am 13.September 1987 mit 3,9 Prozent an der Sperrklausel gescheitert. Zu einem Eklat war es eine Stunde nach Parteitagsbeginn am Samstag gekommen, als der frühere Medienreferent in der Kieler Staatskanzlei, Reiner Pfeiffer und der Bundestagsabgeordnete Thomas Wüppesahl auftauchten. Nach kurzer Debatte wurden sie fast einstimmig aus dem Saal geworfen.
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