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Siemens hat weiter rückläufige Gewinne

■ Keine Krokodilstränen! Unter dem Strich bleiben 285 Millionen DM /Binnenkonjuktur mau

München (dpa) – Der Gewinn der Siemens AG (München) und ihrer konsolidierten in- und ausländischen Beteiligungen war auch in den ersten drei Monaten des laufenden Geschäftsjahres rückläufig. Nach 13 Prozent weniger Gewinn im Geschäftsjahr 1986/87 (30. September) fiel der Konzerngewinn nach Steuern nach Angaben des Vorstandsvorsitzenden Karlheinz Kaske vom Montag im 1. Quartal 1987/88 mit 285 Millionen DM um vier Prozent geringer aus als ein Jahr zuvor. Während Auftragseingang und Umsatz im internationalen Geschäft weiter deutlich stiegen, sei das Inlandsgeschäft von der schwächeren Konjunktur beeinträchtigt gewesen, sagte Kaske.

Von den unverändert 13,5 Milliarden DM Auftragsvolumen im 1. Quartal entfielen 7,8 (7,2) Milliarden DM auf das Auslandsgeschäft, das trotz Dollarabwertung um acht Prozent ausgeweitet werden konnte. Der Siemens-Weltumsatz wuchs um vier Prozent auf 11,2 (10,8) Milliarden DM, davon das Inlandsgeschäft um drei Prozent auf 5,3 (5,2) Milliarden DM und das Auslandsgeschäft um sechs Prozent auf 5,9 (5,6) Milliarden DM. Ende 1987 waren bei Siemens 358.000 (359.000) Mitarbeiter beschäftigt, davon 227.000 (minus ein Prozent) im Inland und 131.000 (plus ein Prozent durch neue Gesellschaften) im Ausland.

Für das laufende Geschäftsjahr erwartet Kaske als Folge des hohen Auftragsbestandes und zwei zur Abrechnung anstehenden Kernkraftwerken einen „erneut kräftigen“ Umsatzanstieg. Die Entwicklung werde jedoch in den einzelnen Unternehmensbereichen mit unterschiedlichen Auftragsreserven, unterschiedlich verlaufen, was die Auslastungsprobleme steigern könnte. Siemens hoffe aber, den notwendigen weiteren Personalabbau im wesentlichen aus der normalen Fluktuation bewältigen zu können.

Im Gegensatz zu den auf 6,2 (5,4) Milliarden DM erhöhten Ausgaben für Forschung und Entwicklung – das sind zwölf Prozent des Umsatzes – werden die Sachanlageninvestitionen in Anpassung an den Konjunkturverlauf von 5,3 auf 4,7 Milliarden DM reduziert.

Schwache Konjunktur, DM- Aufwertung und höhere Vorleistungen für die Mikroelektronik und zur Erschließung des US- Marktes waren auch 1986/87 die Hauptgründe für den Rückgang des Jahresüberschusses von 1,47 auf 1,28 Milliarden DM. Trotz verschärfter Konkurrenz und engeren Ertragsspannen konnten aber sechs der sieben Unternehmensbereiche einen Gewinn erwirtschaften. Bei Bauelementen, deren Verlust weiter gestiegen sei, seien die Vorleistungen für das Megabit-Projekt, die Entwicklung eines Chips mit extremer Speicherfähigkeit, noch einmal erhöht worden.

Zum Jahresumsatz von 51,4 Milliarden DM (plus neun Prozent) trugen Energie- und Automatisierungstechnik 24 Prozent bei, Kommunikationsund Datentechnik 19 Prozent, Nachrichten- und Sicherungstechnik 18 Prozent, KWU zwölf Prozent, Medizinische Technik zehn Prozent, Installations- und Automobiltechnik sieben Prozent, Lampengeschäft und Bauelemente je vier Prozent. Wechselkursveränderungen hatten 1986/87 etwa zwei Milliarden DM rechnerische Minderung des Gewinns zur Folge. Bei unveränderten Paritäten wären Auftragseingang und Umsatz um diesen Betrag höher gewesen.

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