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Die Dienste der Colonia Dignidad

Bonn (taz) - Das Auswärtige Amt hat jetzt dem SPD–Bundestagsabgeordneten Ernst Waltemathe gegenüber schriftlich bestätigt, daß die Residenz des deutschen Botschafters in Santiago im Jahr 1977 vom Arbeitstrupp der Colonia Dignidad renoviert worden ist. Mit der Instandsetzung von „Bad, Küche und sonstigen Räumen“ sei der Architekt aus Parral, Johannes Vieske, beauftragt worden, weil sein Kostenvoranschlag - so heißt es im AA–Schreiben - der günstigste gewesen war. Vieske figuriert auf einer der deutschen Botschaft vorliegenden Mitgliederliste der Dignidad. Der an die Kolonie gezahlte Arbeitslohn habe etwa 25.000 DM betragen. Kostenlose Dienstleistungen habe der deutsche Botschafter Erich Sprätling seinerzeit nicht in Anspruch genommen. In einem UN–Bericht zur Menschenrechtssituation in Chile wird die Kolonie als „Folterzentrum des chilenischen Geheimdienstes“ bezeichnet.

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